Lindner: "FDP nicht mehr antiklerikal"

FDP-Generalsekretär Christian Lindner hat die Rolle der Religion für die Gesellschaft betont. „Jeder Mensch sucht nach Quellen von Sinn, Solidarität und Identität, die über das eigene Leben hinausgreifen“, sagte Lindner in einem Gespräch mit der Zeitung „Die Zeit“. Er selbst sei „nicht frei von Glaube und Hoffnung“, erklärte der FDP-Politiker, „aber ich bin nicht in dem Sinne religiös, dass ich einer Kirche angehören würde oder einer Religionsgemeinschaft nahe stehen würde“.

Lindner betonte eine neue Gelassenheit der Liberalen im Umgang mit der Religion. Er sagte, ein moderner Liberalismus müsse „postsäkular“ sein. „Das heißt, dass er die Gesellschaft ordnen will nach weltlichen Gesetzen, aber religiösen Geboten und Glaubensüberzeugungen nicht prinzipiell einen Anspruch auf Wahrheit für den Einzelnen abspricht.“ Darin sieht Lindner eine Veränderung seiner Partei. „Wir sind heute als FDP nicht mehr antiklerikal und antireligiös wie in früheren Zeiten, als gerungen werden musste um die Vormachtstellung weltlicher Gesetze“, sagte Lindner.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 16.02.2011 um 16:11 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Religion übertragen.

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