Kurt Beck verlangt angesichts der Japan-Katastrophe Rückkehr zum Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland

Angesichts der Beben- und Atom-Katastrophe in Japan hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) eine Rückkehr zum Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland verlangt. In einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Montag-Ausgabe) sagte der Sozialdemokrat, der am 27. März vor Landtagswahlen steht: „Ich will nicht mit einer so schlimmen Katastrophe Politik machen. Aber gerade unter dem Eindruck eines solchen Risikos wünschen sich wohl alle vernünftigen Menschen ganz dringend, das es beim Ausstieg aus der nicht beherrschbaren Kernkraft bleibt.“

In Japan sehe man doch gerade, welche Gefahr von der Kernkraft ausgehe. „Niemand bei uns in Deutschland kann verlässlich sagen, ein derartiges Unglück wie in Japan kann hier nicht passieren. Wir haben auch kritische Erdbebenzonen, beispielsweise entlang der Rheinschiene“, mahnte Beck.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 12.03.2011 um 09:57 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Energie übertragen.

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    Quer Denker 13. März 2011 at 00:52

    Die Kernkraftwerke in Deutschland sind nicht ausreichend gegen – hier mögliche – Erdbebenstärken gesichert.

    Das AKW Mülheim-Kärlich wurde vom Bundesverwaltungsgericht in Berlin 1998 in letzter Instanz wegen Erdbebengefährdung dauerhaft stillgelegt (Siehe Wikipedia).

    Das AKW Biblis A hat derzeit eine Klage am Hals, unter anderem wegen unzureichender Auslegung gegen Erdbeben (Stichwort: IPPNW Klage Stillegung Biblis). Ein Szenario mit Kernschmelze wegen Erdbeben ist also auch in Deutschland möglich, weil die Betreiber in der Vergangenheit und auch heute noch die Sicherheitsanforderungen aus Kostengründen so gering wie möglich halten wollen.

    Wenn man sich dann auch noch die „Greenpeace Studie Restrisiko Biblis B“ anschaut, könnte einem schlecht werden. Wenn es denn schon Kernkraft sein muss, dann kann man wohl erwarten, dass die Kraftwerke höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. Aber denkste, es geht nur ums Geld. Von anderen Risiken will ich gar nicht erst anfangen zu reden.

    Übrigens die Haftungshöchstsumme laut Atomgesetz für nukleare Schäden beträgt etwa 2,5 Mrd Euro, den Rest trägt der Steuerzahler.

    Mein Mitgefühl und Beileid den Menschen in Japan.

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