Ex-Umweltminister Töpfer für dauerhafte Abschaltung alter AKW

Der CDU-Politiker und frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer hat sich dafür ausgesprochen, die sieben älteren deutschen Atomkraftwerke dauerhaft stillzulegen. „Es ist mehr als sinnvoll, in diese Richtung zu gehen, zumal der Schritt möglich ist, ohne unsere Stromversorgung zu gefährden“, sagte Töpfer in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstagsausgabe). Deutschland könne schneller aus der Kernkraft aussteigen.

Davon sei er überzeugt, „und zwar nicht erst seit der Katastrophe in Fukushima“, meinte Töpfer. Die „Brücke ins Zeitalter der erneuerbaren Energien“ könne kürzer angelegt werden als bisher geplant. Die damit verbundenen Herausforderungen seien erheblich, aber zu bewältigen. Töpfer lobte die Bundesregierung, die mit ihrem AKW-Moratorium eine „mutige Entscheidung“ getroffen habe – anders als andere Länder, die die Atomkraft nach Fukushima nicht neu bewerten wollten. „Wir haben bereits parteiübergreifend einen Konsens, dass die Kernenergie keine Zukunftstechnologie ist. Ob man sagt, wir brauchen sie noch zehn Jahre oder etwas länger, ist eine wichtige Frage. Aber wir sollten darüber nicht vergessen, dass dieser Konsens da ist“, meinte er. Deutschland müsse zeigen, dass auch ein wichtiges Industrie- und Exportland seine Position behaupten und sogar verbessern könne, wenn es auf Kernenergie verzichtet. „Nur dann werden andere Staaten mitziehen, die jetzt noch glauben, sie könnten auf Atomstrom nicht verzichten“, sagte Töpfer.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 22.03.2011 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Energie übertragen.

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