Deutsche Post erhebt Gebühr für neuen Paketservice

Die Deutsche Post bringt zum Februar einen neuen Service heraus: „Meine Zustellung“ heißt die Innovation, die die Paketablieferung flexibler machen soll, den Kunden jedoch eine Gebühr kosten wird. Ab nächstem Monat informiert die Posttochter DHL ihre Paketkunden per SMS-Kurznachricht über den voraussichtlichen Zustelltag der Sendung. Voraussetzung ist, dass er sich zuvor dafür hat registrieren lassen.

Auf diese SMS kann der Kunde antworten und sich einen anderen Zustelltag wünschen. Die Antwort per SMS wird nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) 1,49 Euro plus Netzgebühren kosten. „Es ist ein spezieller Service. Der logistische Aufwand ist einfach größer“, begründete eine Post-Sprecherin die Gebühr. Zudem kann der Kunde nach Recherche der Zeitung den Zustelltermin höchstens um vier Tage verschieben. Länger wird die Post die Sendung nicht zwischengelagert. Nach Ablieferung des Paketes bekommt der Kunde die „Abrechnung“ der Gebühr auf seinem Handy angezeigt. Im Herbst 2011 will die Post das Angebot noch erweitern. Dann soll der Kunde nicht mehr nur den Tag, sondern auch den Ort der Paketzustellung auswählen können. Das kann eine bestimmte Filiale oder Agentur der Post sein oder auch ein bestimmter Paketautomat. Hierfür wird ebenfalls eine SMS benötigt, auch gegen eine Gebühr. Andere Paketdienste arbeiten ebenso an neuen Angeboten. Beim Deutschen Paketdienst (DPD) sagte eine Firmensprecherin: „Wir bereiten einen interaktiver SMS-Benachrichtigungsservice für die Paketzustellung vor. Derzeit läuft ein Kundentest, die Einführung ist in wenigen Monaten geplant.“ Im Unterschied zu DHL müsse sich der Kunde dafür aber bei DPD nicht registrieren lassen. Und noch etwas soll anders sein: „Unser SMS-Service wird nicht kostenpflichtig“, beantwortete die Sprecherin die Frage der „Welt“. Konkurrent Hermes bietet solch einen Service nicht an, entwickelt aber ähnliche Ideen. „Auch wir wollen die Bequemlichkeit für die Kunden verbessern“, sagte ein Firmensprecher. Über mögliche Gebühren für einen Benachrichtigungsdienst ist noch nicht entschieden. Die Herausforderung bestehe darin, eine möglichst genaue Zeitangabe machen zu können, sagte der Sprecher weiter. Alle Paketzusteller haben dasselbe Problem: Während sie ihre Geschäftskunden fasst immer antreffen, wenn sie Sendungen ausfahren, ist das bei Privatkunden nicht die Regel. Müssen die Zusteller das Paket dann aber wieder ins Depot mitnehmen, es in einer Filiale zur Abholung hinterlegen oder gar am nächsten Tag noch ein zweites Mal zum Kunden fahren, wird es für den Paketdienst teuer. Im gesamten Ablauf eines Paketversands ist die Zustellung an der Haustür der kostspieligste Teil der Kette. Von rund vier Euro für ein kleines Paket geht dafür die Hälfte drauf: für den Kleinlaster, den Fahrer und dessen Arbeitszeit. Deshalb bemühen sich Paketdienste darum, eine möglichst hohe Trefferquote an der Haustür zu erreichen.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 16.01.2011 um 15:07 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Telekommunikation übertragen.

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