Stonehenge: Sensationeller Fund eines neolithischen Kreises

Archäologen ist ein sensationeller Fund am Stonehenge gelungen, ein weiterer neolithischer Kreis wurde ausfindig gemacht. Schon immer gab Stonehenge Wissenschaftlern Rätsel auf und begeisterte Menschen in aller Welt. Das älteste bestehende Bauwerk Europas wurde ca. 3100 v.Chr. begonnen, die auffälligen Steinblöcke wurden ca. 2500 v.Chr. aufgestellt, neuere Forschungsansätze sprechen gar von 3000 v.Chr. Aber auch vor der Errichtung der Steinkreise wurde Stonehenge als Kultstätte genutzt, Forscher fanden Beweise für Grabanlagen, die 8000 v.Chr. genutzt wurden. Der neue Fund sei der spannendste seit 50 Jahren, so Professor Vince Gaffney, Projektleiter aus der Universität von Birmingham.

Stonehenge steht in der englischen Ortschaft in Wiltshire, 13 Kilometer nördlich von Salisbury. Der neue neolithische Kreis wurde 900 Meter von den Steinblöcken aus entdeckt, Forscher fanden Schächte von einem Meter Tiefe, die die gesamte Anlage umkreisen. Dabei wurde dieser Ring von zwei Eingängen im Nordosten und Südwesten unterbrochen, ein Grabhügel lag im inneren des Kreises, welcher aber später entstand. Das Bauwerk am Stonehenge wurde nicht als fertiges Konzept erstellt, sondern wurde stets weiterentwickelt. Zu welchem Zeitpunkt der weitere Ring erstellt wurde, ist bislang unbekannt, die Forscher vermuten jedoch, dass dieser Ring nach der Aufstellung der Steinblöcke errichtet wurde.

Die aktuellen Untersuchungen werden seit 2008 vom Ludwig Boltzmann Institut (Archäologie) der Wiener Universität in Zusammenarbeit mit der Universität Birmingham geführt, maßgeblich werden diese von der englischen Stiftung für kulturelles Erbe finanziert. Projektleiter Gaffney betont, dass 90 % des Geländes um die bislang bekannten Steinkreise völlig unerforscht sei und deswegen könne man in Zukunft von weiteren Entdeckungen ausgehen. Dort wo die Forscher bislang nur leere Felder sahen, könnten demnächst weitere Entdeckungen das Bild vom mythischen Stonehenge ergänzen.Schon 1986 wurde Stonhenge zum Weltkultur-Erbe der UNESCO ernannt.

Die Anlage von Stonehenge ist akkurat nach Himmelsgestirnen ausgerichtet, eine Nutzung als Kalender scheint naheliegend. Doch auch als Kultstätte wurde Stonehenge genutzt, die letzte kultische Handlung wurde nachweislich 700 n.Chr. ausgeübt. Fest steht, dass Stonehenge auch als Begräbnisstätte genutzt wurde. Dennoch gibt Stonehenge bis heute den Wissenschaftlern Rätsel auf. Auch in der Neuzeit maß man dem Steinkreis religiöse Funktionen zu, Ende des 18. Jahrhunderts entstand in England eine okkulte, Neu-Druidische Bewegung (oder Neopaganismus, also eine Bezugnahme auf vorchristliche Religionen). Auch Esoteriker der heutigen Zeit finden ihre Sehnsüchte und Fantasien an Stonehenge erfüllt. Doch kein Physiker, kein Chemiker oder Geologe hat bislang irgendwelche obskuren Kraftlinien ausmachen können. Andere esoterische (mit Verlaub) Spinner sehen gar Außerirdische als Erbauer an. Demnächst soll ein Besucherzentrum für 25 Millionen Pfund (knapp 30 Millionen Euro) eröffnet werden, die Steinkreise wurden aufgrund des Vandalismus für die Öffentlichkeit geperrt, lediglich die Umrundung des Gebildes ist erlaubt. Dem Besucheransturm tat dies keinen Abbruch, Stonhenge wird weiterhin die Fantasie der Menschen beflügeln.

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