Depressionen und Demenz: ein Zusammenhang?

Forscher aus den USA äußern den Verdacht, dass Depressionen das Risiko für Demenz im Alter nahezu verdoppeln. Diese neuen Erkenntnisse wurden in zwei Studien herausgefunden, die nun im US-amerikanischen Fachblatt American journal Neurology veröffentlicht werden. Zwar ist den Forschern die häufige Korrelation schon zuvor aufgefallen, doch ein Zusammenhang wurde bislang nicht hergestellt. Zudem kennen selbst die Forscher der Studien den Zusammenhang von Demenz und Depression nicht.

Die Forscher wollen nun mehr Studien erstellen, um die Ursache oder den Zusammenhang zu verifizieren. Die Forscher vermuten, dass biochemische Vorgänge im Gehirn eines Menschen die Ursache für Demenz im Alter sein könnte. Doch noch ist die Sachlage nicht eindeutig, selbst eine normale Diät kann den biochemischen Vorgang im Gehirn beeinflussen. Auch das soziale Umfeld prägt diese Vorgänge, auch bei Erwachsenen. Dr. Jane Saczynski aus der Universität von Michigan, die Leiterein einer der Studien, erklärt, dass Depressionen zu einem bestimmten Protein im Gehirn führen, ähnliche Proteine seien auch bei Demenz nachgewiesen. Hierzu hatte sie in der besagten Studie 949 ältere Menschen 17 Jahre lang beobachtet, 164 dieser Probanden hatten am Ende der Studie eine Altersdemenz.

In der zweiten Studie, initiiert vom Alzheimer Research Institut, wurden 1239 Menschen beobachtet. Diese Studie ergab, dass zwei Schübe an Depression das Risiko für Demenz schon verdoppeln. Auch hier können die Forscher den Zusammenhang nicht eindeutig erklären. Professor Clive Ballard vom Institut betont, dass häufig der Beginn einer Demenz mit Depressionen begleitet wird. Dies ist nicht nur auf den Gemütszustand nach der Diagnose eines Demenzkranken zurück zu führen. Deshalb fordern die Forscher einstimmig weitere Studien zu diesem Zusammenhang.

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