Nach Ansicht des Telekom-Chefs René Obermann ist Deutschland bei der Gleichberechtigung von Mann und Frau im letzten Jahrzehnt kaum vorangekommen. „Heute dominieren immer noch die Männer, vor allem in den Führungspositionen – aller freiwilligen Richtlinien und Förderinstrumente zum Trotz“, schreibt Obermann in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe), in dem er daran erinnert, dass der Bundestag vor genau 30 Jahren das Gesetz zur Gleichstellung von Mann und Frau am Arbeitsplatz verabschiedet hat. Deshalb habe die Telekom im März eine Frauenquote für Führungskräfte eingeführt.
30 Prozent der Posten sollen 2015 mit Frauen besetzt sein. „Dahinter steckt eine einfache Erkenntnis: Frauen zu fördern ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. Unternehmen sind erfolgreicher, wenn sie innerhalb ihrer Belegschaft die Vielfalt der Gesellschaft und damit ihrer Kunden abbilden“, schreibt Obermann. „Warum sollen wir uns bei der Suche nach vielversprechenden Nachwuchskräften dadurch einschränken, dass unsere Auswahlverfahren unter dem Strich noch immer Männer begünstigen?“
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 09.06.2010 um 18:47 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft, Unternehmen, Arbeitsmarkt übertragen.