Sudan: Ruanda will Truppen von UN-Mission abziehen

Die Regierung Ruandas erwägt ihre Truppen von einer Friedensmission der Vereinten Nationen im sudanesischen Dafur abzuziehen. Man habe Befehlshabern angewiesen einen allmählichen Rückzug vorzubereiten, teilte Ruandas Außenministerin, Louise Mushikiwabo lokalen Medien mit. Vorausgegangen sei ein veröffentlichter Entwurf eines UN-Berichts, der den ruandischen Truppen Genozid im Kongo vorwerfe.

Man wolle jedoch abwarten, wie die UN mit dem Bericht umgehe, so Mushikiwabo. Im Entwurf der UN-Menschenrechtsexperten heißt es, dass das Massaker an hunderttausenden Männern, Frauen und Kindern im Kongo den Tatbestand eines Völkermordes erfüllen könnte. Gut zwei Dutzend UN-Inspekteure hatten Protokolle, Fotos und Dokumentationen von brutalen Vergehen an Hutu-Flüchtlingen aus Ruanda und der kongolesischen Bevölkerung ausgewertet und mit Augenzeugen gesprochen, bevor sie die Informationen zusammenfassten. Mehr als 600 Gräueltaten führt der Entwurf des Kongo-Berichts auf. Er beschreibt, wie jeweils Hunderte von Flüchtlingen und Dorfbewohnern erschossen, verbrannt, erhängt, in Flüssen ertränkt, mit Macheten niedergemetzelt, erschlagen oder vor den Augen ihrer Angehörigen vergewaltigt wurden.

Diese Meldung aus Darfur wurde am 31.08.2010 um 17:51 Uhr mit den Stichworten Sudan, Ruanda, UN, Militär übertragen.

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