SPD-Chef Gabriel wirft Westerwelle Parteitaktik bei Libyen-Politik vor

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat den Luftkrieg gegen Libyen scharf kritisiert. Es handle sich um den am „schlechtesten vorbereiteten und chaotischsten UN-Einsatz“, den es je gegeben habe, sagte Gabriel dem Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe). Es gebe „keine Strategie, keine wirkliche Einbindung der arabischen Nachbarn, keine Führung, keine klare Struktur“.

Verantwortlich dafür seien Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und der französische Präsident Nicolas Sarkozy. Alle drei hätten den Militäreinsatz für ihre „eigene Parteitaktik missbraucht“. Das Versagen der Bundesregierung liege darin, aus innenpolitischen Motiven zugeschaut zu haben, wie Sarkozy den Einsatz ebenfalls aus innenpolitischen Motiven vorangetrieben habe. Westerwelle sei es darum gegangen, sich als „Friedensfürst“ zu profilieren. Sein Motto sei gewesen: „Nur nicht die Hände schmutzig machen“. Das Ergebnis sei ein zerstrittenes Europa und eine „demolierte Nato“. Frankreich, die Türkei und Deutschland hätten die atlantische Allianz „beschädigt, jeder auf seine Weise“. Aus seiner Sicht wäre es richtig gewesen, vor allem „die Wirtschaftsblockade wirklich durchzusetzen“.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 25.03.2011 um 09:14 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Wahlen übertragen.

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