Runder Tisch gegen Kindesmissbrauch: Erste Ergebnisse vorgelegt

Unter dem gemeinsamen Vorsitz von Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Familienministerin Kristina Schröder und Bildungsministerin Annette Schavan hat am Donnerstag die zweite Sitzung des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ stattgefunden. An dem Treffen nahm auch die Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Christine Bergmann, teil. „Die Arbeitsgruppe Justiz hat eine Reihe von konkreten Vorschlägen erarbeitet, wie der Gesetzgeber den Schutz des Opfers im Ermittlungs- und Strafverfahren verbessern kann“, teilte Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger mit.

Opfer von Sexualdelikten sollen in weiterem Umfang als bisher einen Opferanwalt auf Staatskosten in Anspruch nehmen können. Darüber hinaus beabsichtigt das Bundesjustizministerium einen Gesetzentwurf vorzulegen, mit dem die zivilrechtliche Verjährungsfrist für alle Schadensersatzansprüche von Opfern sexueller Gewalt von derzeit drei auf 30 Jahre verlängert werde. Familienministerin Kristina Schröder hat aus den Beratungen am Runden Tisch erste Konsequenzen gezogen. Sie will unter anderem dafür sorgen, dass jede Einrichtung, die mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, bestimmte Standards erfülle und diese Standards mit staatlicher Förderung und Finanzierung verknüpft werden sollen. Außerdem soll eine bundesweite Fortbildungsoffensive gestartet werden. „Die Diskussionen am Runden Tisch haben viele gute und wichtige Empfehlungen auf den Weg gebracht“, sagte Schröder. Bildungsministerin Annette Schavan gab bekannt, dass ihr Haus insgesamt 32 Millionen Euro für Forschungsprojekte zu Ausmaß, Ursachen und Folgen von Missbrauch und Gewalt im Kindes- und Jugendalter zur Verfügung stelle. Am 10. November wird ein Gespräch mit Betroffenen und den Mitgliedern des Runden Tisches stattfinden.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 30.09.2010 um 17:18 Uhr mit den Stichworten DEU, Familien, Gewalt übertragen.

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