Der Chef des weltgrößten Buchverlagshauses Random House, Markus Dohle, erwartet für das kommende Jahr in den USA einen Anteil der E-Books von mehr als zehn Prozent des Umsatzes für sein Haus. „Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin, wie schnell das Digitalgeschäft wächst, vor allem in den USA“, sagte Dohle dem „Spiegel“. Bis 2015, schätzt Dohle, liege der Anteil der elektronischen Bücher in den USA zwischen 25 und 50 Prozent.
„Aber das gedruckte Buch wird noch lange die Mehrheit behalten.“ Elektronische Lesegeräte wie iPad und Kindle sieht Dohle als „eine große Chance für uns. Sie verschafft uns neues Wachstum“. Dohle weiter: „Wenn ich einen Leser sehe, der auf seinem iPad oder Kindle liest, dann freue ich mich. Ohne diese Geräte hätten wir ihn in dem Moment vielleicht gar nicht erreichen können, weil das Buch zu Hause liegen gelassen wurde. Doch auf dem elektronischen Lesegerät bekommen wir ihn immer. Das ist eine geschenkte Leseminute.“ In den USA ist Random House bisher nicht in Apples iBook-Store vertreten. Dohle begründete das damit, dass im iBook-Store von Apple die Verlage die Preise für den Leser selbst festlegen müssen, „Apple hält sich da raus und erhält eine Provision. Wir müssen intensiv abwägen, ob wir zu diesem drastischen Wechsel in unserem Geschäftsmodell bereit sind.“ In Märkten, in denen es keine Buchpreisbindung gebe, „begeben sich die Verlage damit in einen Preiswettbewerb, den vorher die Händer geführt haben“.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus München wurde am 31.07.2010 um 11:23 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen übertragen.