Im zentralasiatischen Kirgisistan sind seit Freitagnacht mindestens 49 Menschen bei Unruhen getötet worden, etwa 500 wurden verletzt. Wie lokale Medien berichten, handelt es sich um ethnische Gewalttaten zwischen usbekischen und kirgisischen Jugendlichen in der Stadt Osch. Die Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa hat gestern Morgen für den Zeitraum bis zum 20. Juni den Ausnahmezustand verhängt, die Straßen werden inzwischen von Militär patrouilliert.
Zahllose Opfer wurden mit Schusswunden eingeliefert und mehrere Gebäude und Autos standen in Flammen. Besonders betroffen war offenbar das Viertel der usbekischstämmigen Minderheit. Otunbajewa richtete sich in einer Ansprache vor allem an die Frauen des Landes und rief sie auf, „die richtigen Worte für eure Söhne, Männer und Brüder“ zu finden. Seit dem Sturz des letzten Präsidenten Kurmanbek Bakijew im April ist es immer wieder zu Aufständen vor allem zwischen türkischstämmigen, kirgisischen und usbekischen Bevölkerungsgruppen bekommen.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Bischkek wurde am 12.06.2010 um 08:27 Uhr mit den Stichworten Russland, Kirgistan, Proteste übertragen.