Die von dem Veranstalter der Loveparade und der Landesregierung NRW zur Verfügung gestellten zwei Millionen Euro Soforthilfe reichen angeblich nicht aus, um die Kosten der Opfer „auch nur annähernd auszugleichen“. Das teilte die Anwaltskanzlei des ehemaligen Innenministers Gerhart Baum, der mehrere Opfer oder Angehörige von Opfern vertritt, mit. Als Verantwortliche kämen nach dem derzeitigen Erkenntnisstand der Veranstalter, die Stadt Duisburg oder das Land NRW als Dienstbehörde der Polizei in Betracht.
Zudem wirft Baum dem Veranstalter vor, die Loveparade mit angeblich 7,5 Millionen Euro für Personenschäden „vollkommen unzureichend abgesichert“ zu haben. „In Anbetracht der Vielzahl der Opfer dürfte die Versicherungssumme des Veranstalters kaum für die Regulierung sämtlicher Schäden – allein die Trauma-Behandlungen der Überlebenden dürften in die Millionen gehen – ausreichen“, so die Kanzlei. Nach Einschätzung von Gerhart Baum werden sich die Ermittlungen zur Klärung der Haftungsfragen und der damit verbundenen Eintrittspflicht der Haftpflichtversicherungen über Jahre hinziehen. Nach Angaben der Kanzlei gibt es bislang drei Mandate und 15 weitere Interessenten an einem Sammelverfahren.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Duisburg wurde am 04.08.2010 um 17:00 Uhr mit den Stichworten DEU, NRW, Unglücke, Loveparade übertragen.