Indien: Umstrittene heilige Stätte in Ayodhya wird aufgeteilt

Eine umstrittene heilige Stätte in der indischen Stadt Ayodhya, die sowohl von Moslems als auch von Hindus beansprucht wird, soll zwischen den beiden religiösen Gruppen aufgeteilt werden. Das teilte ein Anwalt der Hindu-Prozesspartei nach einem Urteil am Donnerstag mit. „In einer Mehrheitsentscheidung sagten zwei Richter, die Stätte solle dreigeteilt werden“, so der Anwalt.

Der Prozess der Teilung solle in drei Monaten beginnen. Ein Drittel geht dabei an die muslimische Gemeinde, ein zweiter soll als Tempel für die Hindus dienen, nach deren Glauben der Ort die Geburtsstätte des Gottes Rama ist. Ein weiteres Drittel wird in Zukunft von einer Hindu-Organisation aus Ayodhya genutzt. Im Jahre 1992 hatte die Zerstörung einer Moschee durch hinduistische Aktivisten in Ayodhya Krawalle entfacht, bei denen mehr als 2.000 Menschen getötet wurden. Danach war die heilige Stätte mit Stacheldrahtzäunen abgesperrt worden. Das vollständige Urteil der Richter ist noch nicht bekannt.

Diese Meldung aus Neu-Delhi wurde am 30.09.2010 um 15:03 Uhr mit den Stichworten Indien, Religion, Gewalt, Justiz übertragen.

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