IG Metall erwartet mehr Lohndumping durch Öffnung des Arbeitsmarktes

Angesichts der am 1. Mai in Kraft tretenden Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Arbeitnehmer aus acht ost- und mitteleuropäischen EU-Staaten erwartet die IG Metall eine Zunahme von Niedriglöhnen. „Wir befürchten, dass es zunehmend Lohndumping in der Leiharbeit geben wird“, sagte IG Metall-Vizechef Detlef Wetzel den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben). „Die Zeche könnten vor allem Mittelständler und Handwerksbetriebe zahlen, wenn künftig in Osteuropa angestellte Beschäftigte mit Niedriglöhnen Aufträge in Deutschland erledigen“, erklärte Wetzel.

Er fügte hinzu: „Es werden nicht 100.000 Ingenieure nach Deutschland kommen. Eher droht eine Lohnspirale nach unten.“ Deutschland sei schlecht auf die Öffnung des Arbeitsmarktes nach Osteuropa vorbereitet, kritisierte Wetzel. „Wir haben zwar Mindestlöhne in der Bauindustrie, aber die Regeln müssen auch eingehalten werden. Mehr Kontrollen wären notwendig.“ Ohnehin sei der Arbeitsmarkt in Deutschland in Unordnung geraten. „Leiharbeit, Minijobs, befristete Stellen – was ursprünglich als Ausnahme vorgesehen war, ist zur Regel geworden. Die Situation ist völlig aus dem Ruder gelaufen“, sagte der IG Metall-Vizechef.

Diese Meldung aus Frankfurt/Main wurde am 30.04.2011 um 08:46 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt übertragen.

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