Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schießt einen raschen Rückzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan aus. Der Süddeutschen Zeitung (Montagsausgabe) sagte der CSU-Politiker: „Es wäre ja alles umsonst gewesen, wenn die Truppen abgezogen werden, und das Land wieder im Chaos versinkt. Wir dürfen nicht zulassen, dass von Afghanistan aus wieder eine Gefahr für die globale Sicherheit ausgeht wie vor dem Sturz der Taliban 2001, als das Land ein sicherer Hafen für die Terroristen der al-Qaida war.“
Der Westen müsse sicherstellen, „dass die Region nicht von radikalen Islamisten bestimmt wird.“ Vor einem Abzug müsse“ein gewisser Grunderfolg erreicht werden“. Dazu müsse die Nato offensiver werden und den Taliban „ihre Rückzugsräume nehmen“. Guttenberg hält es aber für nötig, „dass wir uns von Träumen verabschieden. Afghanistan wird nie eine Demokratie nach unseren Maßstäben sein, und es wird nach menschlichem Ermessen auch nie ein gänzlich stabilisiertes Land werden.“
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin/Kabul wurde am 26.07.2010 um 02:22 Uhr mit den Stichworten DEU, Afghanistan, Parteien, Militär übertragen.