GDL erklärt Tarifgespräche mit der Bahn für gescheitert

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Tarifverhandlungen mit der Bahn am Montag für gescheitert erklärt. Laut GDL-Chef Claus Weselsky gehe die Gewerkschaft zudem davon aus, „dass die Verhandlungen ohne den Druck von Arbeitskampfmaßnahmen nicht wieder in Schwung kommen würden“. Am Donnerstag soll über mögliche Streikmaßnahmen der Lokführer entschieden werden.

Den Abbruch der Verhandlungen begründete die GDL damit, dass die Bahn beim geforderten Bundesrahmentarifvertrag für alle Lokführer sowie bei der Erhöhung von Einkommen und Standards für Arbeitsbedingungen nicht genügend Entgegenkommen gezeigt habe. DB-Personalvorstand Ulrich Weber sieht den Verhandlungsabbruch als „unangemessen und willkürlich“. Die Bahn habe der GDL in mehreren Punkten zugestimmt, so beim Bundes-Rahmentarifvertrag für alle Lokführer sowie der Forderung, dass die Lokführer der Regio-Töchter künftig unter den DB-Tarifvertrag fallen. Außerdem sei eine zweistufige Einkommenserhöhung angeboten worden. Einen runden Tisch zur Klärung des Tarifstreits habe die GDL abgelehnt. Das schwere Zugunglück in Sachsen-Anhalt am vergangenen Wochenende belastet die Beziehung zwischen GDL und Bahn derweil zusätzlich. Laut GDL stehe das Unglück in Verbindung mit der Geschäfts- und Personalpolitik bei der Bahn und hätte verhindert werden können. Die Bahn weist die Vorwürfe als „abwegig“ zurück und beteuert, dass das Streckennetz der Deutschen Bahn AG den gesetzlichen Vorschriften der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) entspricht.

Diese Meldung aus Frankfurt/Main wurde am 31.01.2011 um 20:13 Uhr mit den Stichworten DEU, Zugverkehr, Arbeitsmarkt, Unternehmen übertragen.

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