Vorwiegend im EU-Ausland lebenden Ruheständlern, die aber weiter einen Hauptwohnsitz in Deutschland vortäuschen, steht offenbar die Enttarnung bevor. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf die Folgen einer aktuellen EU-Verordnung berichtet, sollen die EU-Mitgliedsländer spätestens seit Mai den Wohnort der EU-Ausländer genauer ermitteln und an die Sozialkassen melden. Dazu könnten jetzt etwa spanische und deutsche Meldebehörden oder Grundbuchämter leichter ihre Daten abgleichen und die Sozialversicherungen informieren.
Anders als die Krankenkassen dürfen die Ämter beispielsweise auch Strom- oder Heizkostenabrechnungen einsehen, um daraus den tatsächlichen Haupt-Aufenthaltsort der Bürger herzuleiten. Laut inoffiziellen Schätzungen leben bis zu 600.000 sogenannte Mallorca-Rentner dauerhaft außer Landes, vor allem in Spanien. Sie behaupten, überwiegend in Deutschland zu wohnen, vor allem, um nach deutschem Recht krankenversichert zu bleiben. Viele deutsche Mallorca-Rentner müssten sich laut dem Magazin dann in Spanien krankenversichern.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 06.06.2010 um 10:43 Uhr mit den Stichworten DEU, EU, Justiz, Arbeitsmarkt übertragen.