EU-Justizkommissarin Reding droht Unternehmen mit gesetzlicher Frauenquote

Die EU-Kommission in Brüssel hat die Unternehmen in Europa erneut aufgefordert, den Frauenanteil in den Führungsetagen „mittels einer Selbstverpflichtung“ deutlich zu erhöhen. „Sollten keine glaubwürdigen Fortschritte erzielt werden, liegt der nächste Schritt auf der Hand: Dann wären rechtsverbindliche, durchsetzbare Quoten vonnöten. Jetzt ist die Wirtschaft am Zug“, schrieb EU-Justizkommissarin Viviane Reding, die auch Vizepräsidentin der EU-Kommission ist, in einem Gastbeitrag für „Die Welt“ (Dienstagausgabe).

Die EU-Kommissarin kritisiert weiter, dass heute nur „eines von zehn Vorstandsmitgliedern eine Frau ist“. Es wäre an der Zeit, dass Frauen den Durchbruch in die Führungsetagen schaffen. „Quoten“, so Reding weiter, „können dafür sorgen, dass Dämme brechen“. Sie sollten allerdings nur als „letztes Mittel“ eingesetzt werden. Reding macht den Unternehmen bei der Frauenförderung konkrete Zielvorgaben: „Bis 2015 sollten die Vorstände mindestens zu 30 Prozent und bis 2020 zu 40 Prozent aus Frauen bestehen. Im Idealfall gelingt es den Unternehmen auf freiwilliger Grundlage. Aber wir sind bereit, ab 2012 auch rechtliche Hebel anzusetzen, sollte sich das als absolut notwendig erweisen.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 01.03.2011 um 02:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Gesellschaft, Arbeitsmarkt übertragen.

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