Der Manager Dominik Brunner, der im vergangenen September bei einer Schlägerei auf dem S-Bahnsteig in München-Solln ums Leben kam, ist nicht an den Folgen der Tritte und Fausthiebe von Markus Sch. und Sebastian L. gestorben, sondern an Herzversagen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft München dem „Spiegel“. Seit vergangenem Dienstag verhandelt die Jugendkammer des Landgerichts München I den Fall, der bundesweit Aufsehen und Anteilnahme erregt hatte, weil der 50-jährige Brunner vier minderjährige Schüler vor den Drohungen zweier angetrunkener junger Männer hatte schützen wollen.
Unstrittig sei nach der bisherigen Beweisaufnahme, dass Brunner sich auf dem Bahnsteig mit einem Ausfallschritt auf Sebastian L. und Markus Sch. zubewegt und Letzterem einen Faustschlag mitten ins Gesicht versetzt habe. Gesichert ist auch, dass die beiden jungen Männer nach einem Moment der Fassungslosigkeit wie von Sinnen auf Brunner einschlugen und traten. Dieser erlitt dabei aber weder einen Schädelbruch noch andere Knochenbrüche, die zum Tode hätten führen können. Brunner erlag einem Herzversagen, da er an einem extrem vergrößerten Herzen litt. Diesen Umstand verschwieg die Staatsanwaltschaft bislang der Öffentlichkeit. In ihrer Anklageschrift hatte sie vage formuliert, Brunner sei „an den Folgen des Angriffs der Angeschuldigten“ verstorben. Vermutlich überforderte die Erregung anlässlich des Streits mit den Angeklagten und das anschließende Gewaltgeschehen sein Herz so, dass es versagte.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus München wurde am 17.07.2010 um 10:42 Uhr mit den Stichworten DEU, Justiz übertragen.