Der Chaos Computerclub (CCC) hat Sicherheitslücken im neuen Personalausweis gefunden. Für Betrüger ist es demnach problemlos möglich, sensible Daten mit den sogenannten Basis-Lesegeräten abzufangen – inklusive der geheimen PIN-Nummer, berichtet das ARD-Magazin „Plusminus“. Die Lesegeräte sind nötig, um den neuen Personalausweis am heimischen Computer zu nutzen und sich somit für die Abwicklung von Internet-Geschäften zu identifizieren.
Die Bundesregierung behauptet dagegen, das Verfahren sei für den Verbraucher sicher. Für den Betrieb reiche ein „einfaches Basislesegerät ohne eigene Tastatur und eigenes Display aus“, heißt es dazu in den Broschüren des Bundesinnenministeriums. Nach Recherchen von „Plusminus“ erleichtert aber gerade diese Technologie den Klau der Daten. Bundesinnenminister Thomas de Maizière sieht im „Plusminus“-Interview keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Eine Million dieser Geräte sollen kostenlos als sogenannte „Starter Kits“ an die Bürgerinnen und Bürger verteilt werden. Um mit dem neuen Personalausweis online Geschäfte tätigen zu können, braucht man neben dem eigentlichen Ausweis und einer sechsstelligen PIN, die man separat erhält, noch ein so genanntes Lesegerät. Dieses soll später auch im Handel in verschiedenen Preisklassen (und Sicherheitsstufen) angeboten werden. Zum Start „sponsert“ das Bundesinnenministerium allerdings über 1 Millionen der benötigten Lesegeräte. Ein Kostenpunkt von 24 Millionen Euro, finanziert über das Konjunkturpaket II. Sie sollen unter anderem über Computer-Zeitschriften und ausgewählte Banken abgegeben werden.
Diese Meldung aus Berlin wurde am 24.08.2010 um 00:07 Uhr mit den Stichworten DEU, Datenschutz, Computer übertragen.