Grünen-Fraktionsschef Jürgen Trittin hat die Berufung des früheren Atommanagers Bruno Thomauske zum Gorleben-Hauptgutachter durch Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) scharf kritisiert. „Röttgen macht mit dem Ex-Vattenfall-Manager erneut den Bock zum Gärtner“, sagte Trittin dem „Tagesspiegel“ vom Freitag. Wenn das „Desaster in Krümmel und Brunsbüttel“ zum Vorbild für die Sicherheitskultur in Gorleben werden solle, dann „Gute Nacht Wendland“, ergänzte Trittin in Anspielung auf den früheren Job Thomauskes, der nach den Pannen in Krümmel sein Amt als Geschäftsführer des Atombereichs im Energiekonzern Vattenfall abgeben musste.
Röttgen habe „überhaupt kein Gespür für Interessenskonflikte: Nachdem sein Abteilungsleiter Reaktorsicherheit von der Atomindustrie abgeworben wurde und Gerald Hennenhöfer an bestimmten Verwaltungsverfahren wegen Befangenheit nicht teilnehmen darf, kommt nun der nächste ehemalige Beschäftigte eines Atomkonzerns. Das ist instinktlos“, sagte der Ex-Umweltminister. Unter Röttgen werde „das Umweltministerium immer mehr zur Matroschka: Außen steht BMU drauf, guckt man rein, stecken Vattenfall und Eon drin“, kritisierte der Grünen-Politiker.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 05.08.2010 um 21:31 Uhr mit den Stichworten DEU, Umweltschutz, Parteien übertragen.