Banken kommen bei Stresstests glimpflich davon

Mit Erleichterung reagierten die 91 europäischen Banken vergangene Woche, als ihnen ihre Aufseher streng vertraulich die genauen Ausführungsbestimmungen für die geplanten sogenannten Stresstests übersandten, mit denen die EU-Regierungen die Belastungsfähigkeit der Kreditinstitute überprüfen wollen. Die 14 beteiligten großen deutschen Institute müssen die Ergebnisse kaum fürchten, weil die Kriterien in hektischen Verhandlungen zwischen der Europäischen Zentralbank, der EU-Kommission und europäischen Bankenaufsehern aufgeweicht wurden, berichtet der „Spiegel“. Zwar wird in dem strengsten von drei Stressszenarien neben einem Konjunktureinbruch auch ein Crash bei europäischen Staatsanleihen simuliert.

Bei griechischen Staatspapieren sollen die Institute mit einem Wertverlust von 20 Prozent kalkulieren. Staatsanleihen aus Portugal (minus 11 Prozent), Irland (minus 8,6), Spanien (minus 6,7), Italien (minus 4,9) oder Deutschland (minus 2,3 Prozent) werden da gegen mit geringeren Abschlägen bedacht. Berücksichtigen müssen die Banken solche Wertverluste beim Stresstest allerdings nur, wenn sie die Anleihen im eher kurzfristig ausgerichteten Handelsbuch und nicht als langfristige Anlage im Bankbuch verbucht haben. Zudem dürfen die Institute sogar mit anderen Abschlägen rechnen, wenn sie nachweisen können, dass sie diese Risiken selbst quantifizieren können.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 10.07.2010 um 10:54 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie übertragen.

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