Die Aufklärung der Ursache für die Katastrophe auf der diesjährigen Loveparade kann sich über einen langen Zeitraum hinziehen. „Das wird Wochen, wenn nicht Monate dauern“, sagte Staatsanwalt Rolf Haferkamp am Montag. Die Frage nach der Ursache und ob die Verantwortlichen der Veranstaltung zur Rechenschaft gezogen werden können, beschäftigt die Öffentlichkeit seit dem Unglück am Samstag.
Der in die Kritik geratene Oberbürgermeister von Duisburg, Adolf Sauerland (CDU), hatte am Montagnachmittag eine persönliche Erklärung abgegeben, er werde sein Amt vorerst nicht niederlegen. Zuvor waren Forderungen nach seinem Rücktritt laut geworden, unter anderem von den Grünen und der Linken. Er werde sich der Frage der Verantwortung noch stellen, gab Sauerland am Montag bekannt. Der Oberbürgermeister sicherte den Polizei-Ermittlern die volle Unterstützung der Stadt Duisburg zu. Unterdessen ist die Entschädigung von Opfern und Angehörigen nur bis zu einer Deckungssumme von 7,5 Millionen Euro gesichert. Der Veranstalter der Loveparade, die Firma Lopavent GmbH, hatte der „Financial Times Deutschland“ zufolge eine Haftpflichtversicherung bei dem Versicherungskonzern AXA abgeschlossen. Sollten Ansprüche über diese Deckungssumme hinaus entstehen, werde der Veranstalter Rainer Schaller, der auch Eigentümer der Fitness-Kette McFit ist, dafür privat haften müssen. Bei der Loveparade war auf dem Veranstaltungsgelände am Samstag eine Massenpanik ausgebrochen. In Folge des Unglücks starben 19 Menschen, mehr als 500 Personen wurden verletzt, dutzende davon schwerst.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Duisburg wurde am 26.07.2010 um 20:06 Uhr mit den Stichworten DEU, Musik, Unglücke übertragen.