Australien führt eine Art „Hochwasser-Solidaritaetszuschlag“ ein

Die Überschwemmungen haben einen Schaden von um die 5,6 Milliarden versursacht. Dieser will ausgeglichen werden. Die regierende Labor Partei hat jetzt eine Art Solidaritätszuschlag, den es ab dem 1. Juli 2011 zu entrichten gilt, eingeführt. Alle Arbeitnehmer, die mehr als AUD 50.001 im Jahr verdienen, werden diesen Abschlag im Finanzjahr 2011/2012 leisten müssen. Das Finanzjahr läuft in Australien von Juli bis Juni. Arbeitnehmer mit einem Einkommen von AUD 50.001 bis AUD 100.000 werden mit 0,5 Prozent Ihres Einkommens belastet und Arbeitnehmer, die mehr als AUD 100.001 verdienen, zahlen 1 Prozent mehr Abgaben. Der Zuschlag betrifft nur das Einkommen, welches über der Grenze liegt. Jemand der pro Jahr AUD 60.000 verdient wird dementsprechend mit einem Zuschlag in Höhe von AUD 50 belastet. Die in den von der Flut betroffenen Gebieten Ansässigen, sind von dem Zuschlag ausgenommen.

Von dieser Maßnahme verspricht sich die Regierung um die AUD 1,8 Milliarden. In den letzten Wochen hörte man Tageintagaus von allen Seiten wie wichtig es sei in diesen Zeiten zusammenzustehen. Gelobt haben die Australier sich. Gerade in Krisenzeiten beweisen sie doch immer wieder, wie sehr sie füreinander da sind. Jeder hatte mit jedem Mitleid, dachte ständig an die Opfer und schloss diese abends in seine Gebete ein. Da passt es so gar nicht, dass heute die meisten Australier außer sich sind über diesen extra Zuschlag. Bei Geld hört die Freundschaft bekanntlich auf.

Die Autorin Dorothée Lefering lebt seit 2006 in Australien. Noch mehr Eindrücke aus Down Under können Sie täglich auf dem Blog der Autorin oder auf ihrem Facebook-Account gewinnen.

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