Organ-Transplantation: Organ-Wäsche verlängert die Lebensdauer von Spenderorganen

Britische Wissenschaftler aus dem Medical Research Council (MRC) Centre for Transplantation der King´s College in London haben eine neue Methode entwickelt, um die Lebensdauer von Spenderorganen bei Organtransplantationen wesentlich zu verlängern. Derzeit überleben Spenderorgane im Durchschnitt zehn Jahre im neuen Empfängerkörper, die neue Organ-Wäsche verspricht diese Lebensdauer zu verdoppeln. Die neue Methode beinhaltet die Waschung des Spenderorgans in einer speziellen Medikamentenlösung, die Abstossung durch das Immunsystem des Empfängerkörpers wird damit wesentlich verlangsamt.

Ein Spenderorgan wird vom Empfängerkörper als Fremdorgan (und damit als vermeintlicher Eindringling) erkannt, weil Moleküle auf der Oberfläche des Spenderorgans nicht zu dem so genannten Komplementsystem des neuen Körpers passt. Eine Immunsupressive Therapie mit Medikamenten ist die Folge, betroffene Patienten müssen lebenslang Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken, meist mit fatalen Folgen für die allgemeine Gesundheit. Neuere Ansätze, wie Einpflanzung von körperfremden Stammzellen, sind bislang nicht ausgereift.

Die Wissenschaftler des MRC haben nun ein regulierendes Protein namens Mirococept entwickelt, dieses Protein setzt sich an die Oberflächenmoleküle des Spenderorgans, das körpereigene Immunsystem wird somit überrumpelt. Die Behandlung mit Mirococept wird vor der Einpflanzung des Organs vorgenommen. Noch befindet sich Mirococept in der Testphase, es muss noch sicher gestellt werden, dass das Protein nicht organschädigend ist. Bei erfolgreichem Bestehen wäre dies eine gute Nachricht für alle Betroffenen.

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