Vatikan besorgt über Berlusconi-Affären

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi wird nach zahlreichen Affären nun auch von Seiten des Vatikans unter Druck gesetzt. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone äußerte sich am Donnerstag in ungewöhnlich deutlichen Worten zu den Vorgängen. Der Heilige Stuhl verfolge demnach den Skandal „mit Besorgnis“.

Bertone rief zudem die Beteiligten dazu auf, sich „moralischer“ zu verhalten. Die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen Berlusconi wegen Amtsmissbrauchs und Beihilfe zur Prostitution. Berlusconi soll im vergangenen Mai die damals minderjährige Marokkanerin „Ruby“ gegen Bezahlung zu orgienhaften Festen eingeladen haben und zudem später vor einer Festnahme wegen Diebstahls bewahrt haben. Berlusconi erklärte, es habe einen Anruf gegeben, „aber nur um einen Vormund zu finden für eine Person, die uns allen sehr Leid getan hatte, weil sie uns eine dramatische Geschichte erzählt hat, die wir ihr geglaubt haben.“ Berlusconi hatte angeblich selbst keinen Sex mit der damals Minderjährigen.

Diese Meldung aus Rom wurde am 20.01.2011 um 22:20 Uhr mit den Stichworten Italien, Parteien, Religion übertragen.

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