US-Senator warnt vor Regierungsbeteiligung der Muslimbruderschaft in Kairo

Der ehemalige republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain warnt vor einer Beteiligung der Muslimbruderschaft an einer Übergangsregierung in Ägypten. „Die Muslimbruderschaft ist eine radikale Gruppe, der es in erster Linie darum geht, die Scharia anzuwenden. Sie ist durch und durch antidemokratisch, vor allem in Bezug auf die Rechte von Frauen“, sagte McCain dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.

Die religiöse Gruppierung arbeite mit Terrororganisationen zusammen und sollte von jeglicher Regierungsverantwortung ausgeschlossen werden. Überlegungen der Obama- Regierung in diese Richtung erteilte der US-Senator eine klare Absage: „Die Muslimbruderschaft an einer Übergangsregierung zu beteiligen wäre ein Fehler von historischer Größe.“ Mit dem Krisenmanagement von Präsident Barack Obama zeigte sich McCain überwiegend zufrieden. „Bislang hat der Präsident die Krise gut gemeistert“, urteilte der Republikaner, der 2008 im Präsidentschaftswahlkampf gegen Obama antrat. Immerhin handele es sich bei den aktuellen Entwicklungen um die „größte Krise der US-Außenpolitik seit dem Ende des Kalten Krieges“. Allerdings habe Obama verkannt, wie sehr sich auch die Menschen im Nahen Osten nach Freiheit und Demokratie sehnten. „Er scheint das jetzt eingesehen zu haben, aber er hat lange dafür gebraucht“, sagte McCain. „Darf ich Sie daran erinnern, dass Präsident Obama sich weigerte, die Niederschlagung der Grünen Bewegung in Iran 2009 offen zu verurteilen und die Demonstranten nicht klar unterstützte? Das war einer der größten außenpolitischen Fehler seiner Präsidentschaft.“

Diese Meldung aus Washington wurde am 05.02.2011 um 14:10 Uhr mit den Stichworten USA, Ägypten, Weltpolitik übertragen.

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