Syrien: Tausende demonstrieren gegen Regime des Präsidenten Bashir al-Assad

In Syrien sind am Montag wiederholt tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen den Präsidenten Bashir al-Assad zu demonstrieren. Die Protestierenden fordern mittlerweile vier Tage in Folge ein Ende des seit 1963 Jahren andauernden Ausnahmezustandes, die Bekämpfung der Korruption und die Durchsetzung der Menschenrechte. Als die Sicherheitskräfte am Wochenende scharf auf Demonstranten schossen, sind mindestens fünf Menschen getötet und über 100 weiter verletzt worden.

Die Menge, die am Montag die Toten vom Wochenende betrauerte, skandierte: „Nur Allah, Syrien und Freiheit“ und „Wir haben keine Angst mehr“. Ein Augenzeuge berichtet unterdessen davon, dass die 300.000-Einwohner-Stadt Deera, die ein wichtiges Zentrum der Proteste geworden ist, vollständig abgeriegelt worden sei, ohne Internet, Telefon oder Strom sei und permanent von Hubschraubern überflogen würde. Zahlreiche Gebäude des Regimes, darunter das Hauptquartier der Baath-Partei, der Sitz des Gouverneurs sowie der Justizpalast sind Medienberichten zufolge vollständig niedergebrannt worden. Der Präsident ordnete unterdessen Maßnahmen an, um die Lage im Land zu entschärfen. Unter anderem sollten Schüler freigelassen werden, die wegen Parolen-Spüherei in Handschellen aus der Klasse abgeführt worden waren. Weiterhin wurde die Wehrpflicht um drei Monate auf 18 Monate Dauer verkürzt. Die Proteste haben unterdessen ein Ausmaß erreicht, wie es das Land seit 1982 nicht mehr erlebt hat. Damals ließ Hafis al-Assad, der Vater des aktuellen Präsidenten, die Demonstranten in der Stadt Hama mit Panzern und Flugzeugen zusammenschießen, wobei mehr als 10.000 Menschen getötet worden sind.

Diese Meldung aus Damaskus wurde am 21.03.2011 um 21:29 Uhr mit den Stichworten Syrien, Weltpolitik, Proteste, Gewalt übertragen.

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