"Spiegel": Deutschland setzte verdeckte Ermittler in Schottland ein

Deutschland setzt verdeckte Ermittler der Polizei auch im Ausland ein. Der Chef des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, räumte Ende Januar, nach Informationen des „Spiegel“, in einer vertraulichen Sitzung des Bundestags-Innenausschusses ein, dass der umstrittene Einsatz des britischen Undercover-Polizisten Mark K. in Deutschland keine Einbahnstraße war. K. hatte unter dem Tarnnamen Stone linke militante Gruppen infiltriert und war im Januar aufgeflogen.

Ziercke soll erklärt haben, dass auch fünf deutsche Polizisten verdeckt beim G-8-Gipfel von Gleneagles 2005 in Schottland eingesetzt wurden. Dort seien sie unter Führung der britischen „National Public Order Intelligence Unit“ aktiv gewesen. Dies geht auch aus dem nun vorliegenden, „nur für den Dienstgebrauch“ eingestuften Protokoll der Innenausschuss-Sitzung hervor. Man helfe sich gegenseitig, indem man „die Szene in die jeweiligen Länder begleite“, wird Ziercke darin zitiert. Das betreffe etwa „Euroanarchisten, militante Linksextremisten und -terroristen“. Diese Form des Austauschs gebe es darüber hinaus bei Themen wie Hooligans, im Umfeld von Weltmeisterschaften oder bei anderen großen Sportereignissen. Man könne der organisierten und konspirativen Vorgehensweise internationaler Netze nur begegnen, indem man „genauso international und konspirativ“ agiere.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 19.02.2011 um 11:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Kriminalität übertragen.

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