Schweden: Regierungsbildung nach Parlamentswahl offen

Bei der Parlamentswahl in Schweden hat die regierende Mitte-rechts-Koalition von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt am Sonntag die meisten Stimmen gewonnen, die absolute Mehrheit aber verfehlt. Wie die Wahlkommission mitteilte, kommt das Bündnis aus Konservativen, Christdemokraten, Liberalen und der Zentrumspartei auf 49,2 Prozent der Stimmen. Das entspricht 172 der insgesamt 349 Parlamentssitze.

Zur absoluten Mehrheit fehlen zwei Sitze. Reinfeldt räumte nach dem Votum ein, das erhoffte Wahlergebnis verfehlt zu haben. Unterdessen erklärten die schwedischen Grünen unter Peter Eriksson am Montag, sich nicht an einer Koalition mit Reinfeldt beteiligen zu wollen. Der Ministerpräsident hatte der Partei zuvor eine Kooperation angeboten. Eine Zusammenarbeit mit den rechtspopulistischen Schwedendemokraten, die erstmals den Einzug ins Parlament schafften, schloss Reinfeldt aus. Der Ministerpräsident will nun mit einer Minderheitsregierung an der Macht bleiben. Die Schwedendemokraten hatten mit 5,7 Prozent die Vier-Prozent-Hürde deutlich übersprungen und haben künftig 20 Sitze im Parlament. Das rot-rot-grüne Oppositionsbündnis unter Mona Sahlin kam auf 43,7 Prozent der Stimmen und hat somit 157 Sitze inne. Die Sozialdemokraten allein kamen nur auf 30,9 Prozent der Stimmen, das schlechteste Ergebnis für die Partei seit knapp hundert Jahren.

Diese Meldung aus Stockholm wurde am 20.09.2010 um 09:43 Uhr mit den Stichworten Schweden, Parteien, Wahlen übertragen.

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