Schulden-Krise: Euroländer wollen Notfallfonds einrichten

Europäische Union, dts NachrichtenagenturBrüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die Euroländer wollen zur Bekämpfung der Schuldenkrise und Bewahrung der Gemeinschaftswährung ein Notsystem für wirtschaftsschwache Eurostaaten einrichten. Dies wurde nach gestrigen Sondergipfeltreffen in Brüssel bekannt. „Wir werden den Euro verteidigen, was immer es kosten mag“, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Die Spekulationen, welche auf den Finanzmärkten gegen den Euro und schuldenlastige Länder laufen, seien eine Attacke auf Europa als Ganzes. „Der Euro ist Europa, wir können ihn nicht den Spekulanten überlassen“, stellte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy fest. Deswegen wollen die Euroländer nun einen permanenten Notfallfonds bereitstellen, mit welchem andere von der Finanzkrise bedrohte Staaten unterstützt werden sollen. Dafür sollen die Eurostaaten Staatsbürgschaften für die zu leihenden Geldbeträge vergünstigt aufnehmen, um die aufgenommenen Kredite bei Bedarf weiterzugeben. Dieses System werde bereits bei Nicht-Euro-Staaten wie Rumänien, Lettland und Ungarn angewendet. Die EU-Kommission will am morgigen Sonntag den Finanzministern Europas auf einer Sondersitzung konkrete Vorschläge für den Rettungsfonds unterbreiten. Über die Höhe des Fonds ist jedoch noch nichts bekannt. Nach Bekanntwerden der Finanzschwierigkeiten Griechenlands hatten Spekulanten an der Börse zunehmend gegen den Euro und die Sanierung des griechischen Finanzhaushalts gewettet. Daraufhin waren auch Italien, Spanien und Portugal unter Druck geraten. Zur Vermeidung weiterer solcher Vorfälle erwägt die Kommission mittlerweile ein Verbot von ungedeckten Leerverkäufen, bei welchen Wertpapiere, Waren oder Devisen verkauft werden, die sich zum Zeitpunkt des Verkaufs noch gar nicht im Besitz des Verkäufers befinden und bis zur angesetzten Frist auch nicht vom Verkäufer erworben werden.

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