Postbank übernimmt Hunderte Post-Filialen

Die Postbank will zum 1. Juli bundesweit 277 Filialen der Deutschen Post übernehmen. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Postbank, Stefan Jütte, in einem Interview mit der „Bild-Zeitung“ (Samstagausgabe). „Wir nutzen die Krise als Chance. Wir werden höchstwahrscheinlich zum 1. Juli bundesweit 277 Filialen der Deutschen Post übernehmen und weiten unser Netz damit gegen den Branchentrend deutlich aus.“

Für die Kunden bedeute dies unter anderem komfortable Öffnungszeiten. „Auch am Samstag sind wir halbtags für die Kunden da.“ Weiterhin werde das Angebot in den Filialen erweitert. Ab Herbst soll es Jütte zufolge auch möglich sein, in den Filialen Strom-, Gas- und Handyverträge abzuschließen. Außerdem kündigte der Bankchef in dem Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ an, im Laufe des Jahres einen Kundenbeirat einzuberufen. „Das bringt uns dem Kunden noch näher“, so Jütte. Zu der von Verbraucherschützern kritisierten Abzocke bei den Zinsen für Dispositionskredite, erklärte Jütte: „Wir sehen im Moment keine Veranlassung, an den Zinsen zu rütteln, weil wir im Marktvergleich gut dastehen.“ Das Geldinstitut müsse einen Ausgleich für das kostenlose Führen von Girokonten erreichen. Neben den Kundeneinlagen verdiene man an den Überziehungszinsen der Kunden. Zu dem Ziel der Bundesregierung mit einer Bankenabgabe, künftige Krisen auffanden zu können und die Kosten verursachter Krisen auf die Geldinstitute abzuwälzen, sagte Jütte: „Es wird Jahre dauern, bis der Krisentopf so gefüllt ist, dass er die Risiken wirksam abfedern kann.“ Der Beitrag der Postbank werde sich nach ersten Berechnungen im unteren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr bewegen.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Bonn wurde am 19.06.2010 um 06:15 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Finanzindustrie übertragen.

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