Nato weiter uneinig über Führung des Libyen-Einsatzes

Während in Libyen die Luftschläge gegen die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi weitergehen, zeigt sich die Nato bei Fragen über die Durchführung des Militäreinsatzes weiterhin uneinig. Dabei steht vor allem die Frage, wer das Kommando übernehmen soll, im Mittelpunkt. Bei einem Treffen der Nato-Mitglieder am Montag in Brüssel lehnte Frankreich erneut die von anderen Nato-Staaten geforderte Führungsrolle des Bündnisses ab.

Es werde befürchtet, dass eine Nato-Führung in der arabischen Welt auf Missfallen treffen könnte, hieß es. Die Türkei steht in diesem Punkt an der Seite der Franzosen, kritisierte jedoch auch eine mögliche Führungsrolle Frankreichs. Die seit vergangenen Samstag andauernden Luftschläge in Libyen werden von französischen, britischen und US-amerikanischen Truppen geflogen. US-Präsident Barack Obama sagte am Montag jedoch, die USA würden die Führung des Libyen-Einsatzes abgeben, sobald die libysche Luftabwehr ausgeschaltet sei. Laut US-Verteidigungsminister Robert Gates solle zudem die Beteiligung am Militäreinsatz bald reduziert werden. Die Streitigkeiten um die Führung hatte derweil erste Konsequenzen. Laut Italiens Außenminister Franco Frattini könne sein Land ohne entsprechende Absprachen die bislang genutzten Luftwaffenstützpunkte nicht länger zur Verfügung stellen. Italien plädiert für eine Nato-Führung des Einsatzes. Norwegen hat weiterhin den bereits zugesagten Einsatz von sechs Kampfflugzeugen bis auf Weiteres gestoppt. Einen Einsatz werde es erst geben, wenn die Kommandostruktur eindeutig klar sei, so Verteidigungsministerin Grete Faremo.

Diese Meldung aus Brüssel wurde am 21.03.2011 um 22:21 Uhr mit den Stichworten Libyen, Militär, Weltpolitik übertragen.

We will be happy to hear your thoughts

Hinterlasse einen Kommentar