NATO-Gipfel beschließt Truppen-Rückzug aus Afghanistan

In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon haben die Staats- und Regierungschefs der 28 NATO-Staaten unter Anwesenheit des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai am Samstag die Weichen für den Abzug aus Afghanistan gestellt. Medienberichten zufolge soll die Verantwortung für die Sicherheit ab 2011 bis 2014 vollständig von der internationalen Schutztruppe ISAF an die afghanische Armee und Polizei übergeben werden. Die NATO-Schutztruppe werde sich zunehmend auf Unterstützungs- und Verwaltungsaufgaben konzentrieren, so der NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen.

Wann sich die 130.000 Mann starke Truppe vollständig aus Afghanistan zurückziehe, ließ Rasmussen vorerst offen. „Wir werden so lange bleiben, bis wir unsere Arbeit beendet haben“, sagte der Generalsekretär. Darüber hinaus solle in Lissabon eine langfristige Partnerschaft zur nachhaltigen Sicherheit des Landes mit Präsident Karsai vereinbart werden. Zur weiteren Planung des Vorgehens am Hindukusch soll im November 2011 in Bonn eine weitere Afghanistan-Konferenz stattfinden, an der die Außenminister teilnehmen sollen. Bereits während der letzten zwei Konferenzen Anfang und Mitte dieses Jahres in London und Kabul berieten mehrere Staats- und Regierungschefs der ISAF-Teilnehmerstaaten unter anderem über den Rückzug der Truppen.

Diese Meldung aus Lissabon wurde am 20.11.2010 um 13:03 Uhr mit den Stichworten DEU, Portugal, Afghanistan, Militär, Weltpolitik, Terrorismus übertragen.

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