Münchens Oberbürgermeister Ude lehnt Notkredit für TSV 1860 ab

Der Münchener Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hat einen Notkredit für den von einer Pleite bedrohten Sportverein TSV 1860 München abgelehnt. Oberbürgermeister Ude schloss gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe) aus, dass die „Stadtsparkasse oder irgendeine andere Bank in öffentlicher Hand“ dem Verein hilft, seine Altschulden abzulösen. Ein zusätzliches Sponsoring durch städtische Unternehmen lehnt er ab: „Die Möglichkeiten sind ausgeschöpft“, sagte Ude.

Am Freitag hatten 1860-Präsident Dieter Schneider und Geschäftsführer Robert Schäfer erklärt, dass der Verein in den nächsten zwölf Tagen acht Millionen Euro brauche, um eine Insolvenz und damit das Ende des Profibetriebs abwenden zu können. Sie appellierten an alle Fans und Münchner, den Verein durch Spenden und Sponsoring zu retten. Diesem Appell waren in den vergangenen Wochen mehrere Verhandlungen mit Kommunal- und Landespolitikern vorausgegangen. Dabei sollte ausgelotet werden, ob der Verein mit Hilfe der Stadtsparkasse oder der Bayerischen Landesbank ein Umschuldungskonzept umsetzen könnte. Zu keiner Zeit seien die rechtlichen Voraussetzungen gegeben gewesen, nach denen sich der Verwaltungsrat der Sparkasse überhaupt mit der Frage hätte befassen dürfen, so Ude. Das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut dürfe gar nicht für Altschulden aufkommen, und letztlich seien es nur diese, die 1860 jetzt in Zugzwang brächten. Sollte der Verein aber eine Lösung mit seinen Gläubigern erzielen und ein „tragfähiges Geschäftsmodell“ vorlegen, könne man über ein Sparkassen-Darlehen für die Zukunft durchaus reden. Die städtischen Unternehmen Stadtwerke und Stadtsparkasse sowie der Flughafen München, an dem Stadt und Staat beteiligt sind, unterstützen bereits den Verein. Mehr Sponsoring sei ausgeschlossen, sagte Ude und erinnerte daran, dass die Stadtsparkasse schon erheblich die Jugendabteilung des Vereins unterstütze.

Diese Meldung aus München wurde am 20.03.2011 um 18:57 Uhr mit den Stichworten DEU, BAY, Fußball, Parteien, Bundesliga übertragen.

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