Magazin: Banken rund 50 Milliarden Euro an frischem Eigenkapital

Die zehn größten Kreditinstitute Deutschlands brauchen wegen neuer Eigenkapitalvorschriften („Basel III“) bis 2019 rund 50 Milliarden Euro. Das geht nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ aus einer vertraulichen Expertise der Bundesbank hervor. Die Fachleute hätten untersucht, wie sich die neuen Auflagen auf Banken mit einem Kernkapital von mehr als drei Milliarden Euro auswirken.

Dazu zählen neben der Deutschen Bank und der Commerzbank auch Landesbanken wie die WestLB, die LBBW oder die BayernLB. Auf Basis historischer Daten seien die Bundesbankexperten zu dem Schluss gekommen, dass die Institute bis Ende 2019 etwas mehr als 40 Milliarden Euro durch einbehaltene Gewinne und Kapitalaufnahme von außen aufbringen können. Für den Rest müssten sie neue Geldquellen erschließen, was vor allem die wenig profitablen Landesbanken vor Probleme stelle. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wolle die prekäre Lage der Landesbanken nun nutzen, um deren Sanierung voranzutreiben. In getrennten Schreiben an Landesregierungen und Sparkassenverbände mahnte er an, bereits getroffene Zusagen einzuhalten. Ende September wolle sich Schäuble zudem mit den Eigentümergruppen der Landesbanken treffen, um den Druck zu erhöhen, hieß es.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 18.09.2010 um 10:30 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie, Wirtschaftskrise übertragen.

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