Libyscher Diktator Gaddafi lobt Deutschland für Zurückhaltung

Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi, in dessen Land ein Bürgerkrieg tobt, hat die Bundesregierung für ihre Zurückhaltung in der Libyen-Frage gelobt. „Die Deutschen haben uns gegenüber eine sehr gute Position eingenommen, ganz anders als viele wichtige Länder im Westen“, sagte Gaddafi in einem Interview mit „RTL“. Die Bundesregierung steht einer Flugverbotszone skeptisch gegenüber und möchte nicht in einen Bürgerkrieg verwickelt werden.

Den französischen Präsidenten, Nicolas Sarkozy, kritisierte Gaddafi stark, da sich dieser zuvor für gezielte Luftangriffe auf militärische Ziele in Libyen ausgesprochen hatte. „Er ist mein Freund, aber ich glaube, er ist verrückt geworden“, sagte Gaddafi über ihn. Unterdessen haben die Truppen Gaddafis die letzte von den Rebellen kontrollierte Stadt westlich von Tripolis, Swara, eingenommen. Die Armee umstellte die 45.000-Einwohner Stadt und feuerte stundenlang auf diese. Dabei wurden mindestens vier Rebellen getötet. Die Oppositionskräfte haben angekündigt, zurück zuschlagen und die Stadt wieder einzunehmen. Indes toben die Gefechte zwischen den Städten Adschdabija und Brega weiter. Nachdem die Rebellen die Stadt am Wochenende zurückerobern konnten, nahmen die Gaddafi-Truppen die Stadt am Dienstag wieder ein. Bisher unbestätigten Berichten zufolge, sollen sich Teile der Armee – es soll sich um 8.000 Mann mit schweren Waffen und Flugzeugen handeln – auf die Seite der Rebellen geschlagen haben. Der Stadt Adschdabija kommt eine Schlüsselrolle zu, da sie Gaddafis Truppen, sollten sie die Stadt erobern, den Weg zu den Rebellenhochburgen Bengasi und Tobruk eröffnen würde.

Diese Meldung aus Tripolis wurde am 15.03.2011 um 18:59 Uhr mit den Stichworten Libyen, DEU, Proteste, Gewalt, Militär übertragen.

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