Kaczynski-Berater: Polen bleibt Europa verbunden

Polen wird sich nicht von Europa abwenden, wenn der national-konservative Präsidentschaftskandidat Jaroslaw Kaczynski am 4. Juli die Wahl gewinnt. Das hat sein außenpolitischer Berater Pawel Kowal versichert. „Kaczynski kennt die Mechanismen der Union und weiß sie für das Wohl Polens und Europas zu nutzen“, sagte Kowal gegenüber dem „Spiegel“.

Zuvor hatte die Berliner Koordinatorin für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Cornelia Pieper, die Polen indirekt aufgefordert, nicht für Kaczynski zu stimmen. „Sie sollte sich nicht in die inneren Angelegenheiten Polens einmischen. Das untergräbt das gegenseitige Vertrauen“, sagte Kowal. Auch für das deutsch-polnische Verhältnis sieht Kowal keine Verschlechterung, wenn wieder ein Kaczynski Präsident in Warschau wird. „Er ist nicht antideutsch.“ Es gebe in Polen niemanden, der das Berliner Vertriebenen-Zentrum für eine Idee der Völkerverständigung halte. Auch liege die an Polen vorbeiführende Ostsee- Pipeline zwischen Deutschland und Russland nicht „im Interesse“ Warschaus. Trotzdem, so Kowal, „wollen wir die Gemeinsamkeiten betonen“. Deutsche und Polen sollten auf dem Gebiet der Energieversorgung zusammenarbeiten, sie sollten eine europäische Verteidigungspolitik voranbringen und ihre Haltung gegenüber Moskau koordinieren.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Warschau wurde am 27.06.2010 um 09:03 Uhr mit den Stichworten Polen, Weltpolitik, Wahlen übertragen.

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