Islamwissenschaftlerin: Tragen einer Burka hat mit Glauben nichts zu tun

Die Religionspädagogin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor hält das Tragen einer Burka nicht zwingend für den islamischen Glauben. „Das ist eine Tradition, aber es hat mit dem Glauben so nichts mehr zu tun“, sagte sie in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Das Tragen einer Burka oder eines kompletten Gesichtsschleiers sei im Gegensatz zum Tragen eines Kopftuches aus keiner einzigen islamischen Quelle direkt herauslesbar, so die Autorin.

Sie könne gut nachvollziehen, dass man einer Burka-Trägerin das Arbeiten in einem öffentlichen Amt verbietet, dafür jedoch extra ein Gesetz zu erlassen, hält sie für „absolut überzogen“. Das sei reiner „Populismus“. Die geschätzten 800 Burka tragenden Frauen in Deutschland seien immer noch Einzelfälle im Vergleich mit der Masse der Muslime in Deutschland, so Kaddor. Eine Abgrenzung von der Kultur des Islams würde man durch ein solches Gesetz eher noch „weiter schüren und sicherlich auch manifestieren“, erklärte die Islamwissenschaftlerin.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 03.02.2011 um 15:50 Uhr mit den Stichworten DEU, Religion, Justiz übertragen.

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