Indische Hinduja Group greift nach BHF Bank

Das Frankfurter Traditionshaus BHF Bank könnte schon bald in indischen Besitz übergehen. Nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ prüft auch die Hinduja Group eine Übernahme der zum Verkauf stehenden Deutsche-Bank-Tochter. Der Mischkonzern hatte erst im Frühjahr für 1,35 Milliarden Euro das Privatbankgeschäft der belgischen Finanzgruppe KBC gekauft und damit die Münchner Privatbank Merck Finck übernommen.

Die Inder sind die Nummer vier unter den Interessenten für die Bank mit ihren 1.500 Mitarbeiter und einem verwalteten Vermögen von 43 Milliarden Euro. Daneben ist das Bielefelder Bankhaus Lampe, Teil der Oetker-Gruppe, gemeinsam mit dem Finanzinvestor KKR an einem Kauf interessiert. Schon länger steht die Liechtensteiner Fürstenbank LGT als ein möglicher neuer Besitzer fest. Aufgefüllt wird das Feld dem Vernehmen nach von dem Finanzinvestor Apollo. Deutsche Bank und BHF Bank wollten sich zu den Namen nicht äußern. Die Deutsche Bank wiederholte lediglich eine Aussage von Finanzvorstand Stefan Krause, dass vier Interessenten in den Datenräumen seien und der Verkauf bis Ende des Jahres abgeschlossen werde. Die Hinduja Group gab auf eine Anfrage der Zeitung keine Kommentar ab. Für die eigentlich als Handelshaus gegründete Hinduja Group mit ihren 40.000 Mitarbeitern ist das Bankgeschäft in Europa weitgehend Neuland. Groß wurde der Milliardenkonzern vor allem mit Engagements in den Bereichen Energie, Transport und Technologie.

Diese Meldung aus Frankfurt/Main wurde am 08.10.2010 um 07:19 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie übertragen.

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