IG Metall droht Arbeitgebern wegen Leiharbeit

Im Streit um die künftige Bezahlung von Leiharbeitern hat IG-Metall-Chef Berthold Huber Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt angedroht, keine flexiblen Tarifmodelle für Entlohnung oder Arbeitszeiten mehr zu vereinbaren, „wenn die Arbeitgeber diese Regelungen zum Beispiel durch Leiharbeit weiter unterlaufen“. Dies kündigte der Chef der größten Einzelgewerkschaft Europas in einem Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstags-Ausgabe) an. Huber reagierte damit auf die Äußerung Hundts, dass Konzerne eine Frist, ab der Leiharbeiter genauso wie die Stammbelegschaft zu bezahlen sind, unterlaufen werden.

Mit dieser Aussage kündige der Arbeitgeberpräsident „den Konsens auf, den wir in den vergangenen Jahren hatten“, sagte Huber. Hundt hatte erklärt: „Die großen Unternehmen werden Wege finden, um durch Auswechseln der Zeitarbeitnehmer mit dem Problem fertig zu werden.“ Nach den Worten des Gewerkschaftschefs wollten die Arbeitgeber „Leiharbeiter, um Flexibilität zu bekommen, etwa wenn es kurzfristig mehr Aufträge gibt“. Diese sei ihnen zugestanden worden. Nun stelle sich heraus, dass sie „einfach die Löhne senken und ihre Profite erhöhen“ wollten. „Das ist eine Täuschung der Menschen und der Politik“, kritisierte Huber. Auch die SPD zeigte sich über den Arbeitgeberchef verärgert. „Herr Hundt versucht, durch Säbelrasseln der Politik den Gestaltungsspielraum abzupressen“, sagte SPD-Vizechefin Manuela Schwesig.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 05.02.2011 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt übertragen.

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