Grünen-Chef Özdemir: Sarrazin wirft Zuwanderungs-Debatte zurück

In der Zuwanderungs-Debatte befürchtet Grünen-Parteichef Cem Özdemir durch das Sarrazin-Buch Rückschritte. Der „Bild-Zeitung“ (Montagausgabe) sagte er: „Sarrazins Buch droht die Zuwanderungs-Debatte hinter die in der Aufklärung erkämpften Werte zurückzuwerfen. Wir waren eigentlich schon weiter.“

Dies läge daran, dass Sarrazin „zwischen DEN Deutschen und DEN Türken“ trenne und Menschen auf ihre Gene und ihre Religion reduziere. „Ich fordere seit Jahren, dass wir mehr Wert auf Bildung legen müssen. Das kann auch heißen, gegen Familien zu erziehen, wenn dort keine verfassungskonformen Einstellungen vermittelt werden“, sagte Özdemir gegenüber der Zeitung. Die Aussage des Bundespräsidenten unterstützt der Grünen-Chef: „Ich verstehe Herrn Wulff so, dass die Religionen Teil der Bundesrepublik sind und es nach unserer Verfassung keine Religion erster oder zweiter Klasse gibt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit.“ Ob ein Politiker seinen Amtseid auf Gott oder Allah schwöre, müsse jeder selbst entscheiden, sagte der Grünen-Vorsitzende weiter. „Arabische Christen sagen auch Allah. Gott ist Gott. Mich interessiert als Politiker in erster Linie, ob alle auf dem Boden der Verfassung stehen und wir uns an die Spielregeln der Demokratie halten. Wer zu wem betet, ist Privatsache“, so Özdemir gegenüber „Bild“.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 11.10.2010 um 00:11 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft übertragen.

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