Gesprächsprotokoll stützt Guttenbergs Angaben über Kunduz-Treffen

Es ist seit Monaten eines der Mysterien der Berliner Politik: Wer saß mit im Raum, als der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am 25. November 2009 seinen Staatssekretär Peter Wichert und seinen Generalsinspekteur Wolfgang Schneiderhan empfing und um detaillierte Auskunft zur Kunduz-Affäre bat? Während Wichert und Schneiderhan behaupten, an dem Gespräch hätten neben ihnen beiden nur der Minister und seine Büroleiterin Sabine Bastek teilgenommen, gibt Guttenberg als weiteren Zeugen seinen damaligen Adjutanten Peter Braunstein an. Ein handschriftliches Protokoll von Bastek, das vergangene Woche dem Untersuchungsausschuss übergeben wurde, stützt nun Guttenbergs Aussage, berichtet der „Spiegel“. In ihren vierseitigen Notizen über den Verlauf des Gesprächs listet Bastek fünf Teilnehmer auf: neben sich selbst Guttenberg, Schneiderhan, Wichert – und Braunstein.

Da sich die Aussagen von Wichert und Schneiderhan auf der einen und Guttenberg auf der anderen Seite über den Gesprächsverlauf bis heute widersprechen, kommt der Frage nach der Teilnehmerliste grundsätzliche Bedeutung zu. „Neben mir saß links General Schneiderhan, rechts von mir saß Frau Bastek und dann im weiteren Verlauf rechts der Minister“, hatte Wichert vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt. Es sei keine fünfte Person im Raum gewesen. Auf die Frage eines Abgeordneten, ob er die Anwesenheit einer weiteren Person ausschließen könne, hatte der Staatssekretär geantwortet: „Ich kann nicht mal ausschließen, Herr Abgeordneter, dass hier ein nordkoreanischer Spion im Raum sitzt.“ Das nun aufgetauchte Bastek-Protokoll stellt die Glaubwürdigkeit von Schneiderhan und Wichert in Frage.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 12.06.2010 um 21:49 Uhr mit den Stichworten DEU, Kunduz, Militär, Parteien übertragen.

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