Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi fordert friedlichen Wandel in Myanmar

Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat einen grundsätzlichen Wandel in ihrem Land gefordert. Wenige Tage nach dem Ende ihres Hausarrests wies sie in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ auf die Missstände in Myanmar hin. „Die Wirtschaft liegt am Boden, die ethnischen Spannungen nehmen zu, es gibt politische Gefangene und zu viele Flüchtlinge, die das Land verlassen.“

Diese Probleme müssten „mit friedlichen Mitteln“ gelöst werden, erklärte die Oppositionspolitikerin. „Solange es in Myanmar kein Recht gibt, kann hier jeder Mensch zu jeder Zeit verhaftet werden“, so Suu Kyi. Sie verteidigte zugleich die Entscheidung ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD), im Gegensatz zu anderen oppositionellen Kräften nicht an der Parlamentswahl vom 7. November teilgenommen zu haben. Die NLD war daraufhin verboten worden. „Es gab Leute, die an diese Wahl geglaubt haben, sie haben sie am Ende verloren.“ Nach dem langen Hausarrest sei sie ziemlich müde, gestand Aung San Suu Kyi. Sie habe die ganzen Jahre über kein Internet, kein Mobil- und kein Satellitentelefon gehabt. Der wichtigste Kontakt nach draußen sei ihr Radio gewesen, mit dem sie „jeden Tag fünf, sechs Stunden verfolgte, was in der Welt vor sich geht“.

Diese Meldung aus Rangun wurde am 20.11.2010 um 09:20 Uhr mit den Stichworten Myanmar, Militär, Gewalt, Gesellschaft, Wahlen übertragen.

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