Frau von Nobelpreisträger Liu Xiaobo steht unter Hausarrest

Die Frau des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, Liu Xia, ist in China unter Hausarrest gestellt worden. „Freunde, ich bin zurück Zuhause. Am 8. (Oktober) wurde ich unter Hausarrest gestellt“, hieß es am Montag im Internetblog von Liu Xia.

Zuvor hatten bereits mehrere Menschenrechtsorganisationen von dem Hausarrest berichtet. Nach Angaben der US-Gruppe Freedom Now dürfe die Ehefrau von Liu Xiaobo ihr Haus nicht verlassen, kein Mobiltelefon benutzen und sich nicht mit ausländischen Medienvertretern treffen. Die in New York sitzende Organisation Human Rights in China (HRIC) berichtet hingegen, dass Liu Xia bei Ausgängen von einem Polizeiauto begleitet werde. Die chinesische Regierung wollte sich nicht offiziell äußern. In dem Blog von Liu Xia hieß es auch, dass sie ihren Mann am Samstag im Gefängnis im Nordosten des Landes besucht habe, und ihn über die Vergabe des Friedensnobelpreises informiert habe. Das norwegische Nobelkomitee hatte den chinesischen Dissidenten am vergangenen Freitag mit dem Friedensnobelpreis für „seinen langen und gewaltlosen Kampf für grundlegende Menschenrechte in China“ geehrt. Die chinesische Regierung sieht die Preisvergabe als Affront und bezeichnete Xiaobo als „Kriminellen“. Der Menschenrechtler wurde im Dezember 2009 wegen seiner Mitwirkung an der sogenannten Charta 08, in der zu umfassenden politischen Reformen in China aufgerufen wird, zu elf Jahren Haft verurteilt.

Diese Meldung aus Peking wurde am 11.10.2010 um 09:05 Uhr mit den Stichworten China, Weltpolitik, Proteste, Gesellschaft übertragen.

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