Finanzmarkt: Befüllung der FMS Wertmanagement beschlossen

Der Lenkungsausschuss des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) hat in seiner Sitzung am Mittwoch die Abspaltung umfangreicher Risikopositionen und nicht strategienotwendiger Geschäftsbereiche von der Hypo Real Estate Gruppe (HRE) auf die Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement 30. September 2010 beschlossen. Das zu übertragende Portfolio von Krediten, Wertpapieren und Derivaten wird einen Gesamtbuchwert von voraussichtlich 191,1 Milliarden Euro haben. Aufgabe der FMS Wertmanagement ist, die übertragenen Risikopositionen und strategisch nicht notwendigen Geschäftsbereiche der HRE wertschonend abzuwickeln.

Dabei sollen auch alle durch den SoFFin garantierten Wertpapiere, die sämtlich auf die FMS Wertmanagement übertragenen werden, sukzessive bis spätestens Mitte nächsten Jahres abgebaut und durch Emissionen der FMS Wertmanagement ersetzt werden. Bestandteil des Übertragungsprozesses und der Entscheidung des Lenkungsausschusses ist auch eine weitere Kapitalisierung der HRE. Hierzu erhält die HRE die bereits genehmigten 450 Millionen Euro, die der pbb Deutsche Pfandbriefbank zur Verfügung stehen sollen. Ein weiterer Betrag von 2,08 Milliarden Euro soll über die HRE der FMS Wertmanagement zufließen. Zusammen mit einer weiteren Kapitalzufuhr durch die HRE in Höhe von bis zu 1,79 Milliarden Euro wird die FMS Wertmanagement damit mit Kapital in Höhe von bis zu 3,87 Milliarden Euro ausgestattet sein. Insgesamt belaufen sich die an die HRE geflossenen Mittel des SoFFin danach auf 9,95 Milliarden Euro. Das der FMS Wertmanagement zur Verfügung gestellte Kapital dient der Abdeckung erwarteter Verluste aus der Abwicklung der übertragenen Portfolien. Gemäß dem Grundsatz der Eigentümerverantwortung besteht für mögliche darüber hinausgehende unerwartete Verluste in der Zukunft eine Nachschusspflicht des SoFFin nach § 8a des Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetzes. „Mit der Befüllung der FMS Wertmanagement wird eine wesentliche Voraussetzung für die die weitere Stabilisierung und erfolgreiche Restrukturierung der HRE geschaffen. Die Transaktion erlaubt eine wertschonende Abwicklung der übertragenen Vermögenswerte und damit der Deutschen Pfandbriefbank die Konzentration auf ein zukunftsgerichtetes Geschäftsmodell.“ so Hannes Rehm, Sprecher des Leitungsausschusses der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung. Die Maßnahmen bedürfen der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission.

Diese Meldung aus Frankfurt am Main wurde am 22.09.2010 um 15:58 Uhr mit den Stichworten DEU, Wirtschaftskrise, Unternehmen, Finanzindustrie übertragen.

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