Ex-SPD-Chef Engholm fordert Sarrazin zu Rücknahme seiner Äußerungen auf

Der ehemalige SPD-Bundesvorsitzende Björn Engholm hält einen Parteiausschluss von Thilo Sarrazin für das „allerletzte Mittel“. Um den Ausschluss zu umgehen, müsse Sarrazin aber „eine ganze Menge zurücknehmen“, sagte Engholm den Lübecker Nachrichten (Dienstagausgabe). Sarrazin habe in seinem Buch „pauschal ganze Gruppen von Menschen beleidigt, die hier bei uns leben.“

Hinzu kämen „unhaltbare Interview-Äußerungen“. Damit habe er „klar gegen die Philosophie des SPD-Grundsatzprogramms verstoßen“, so Engholm. „Nimmt Sarrazin diese Dinge nicht zurück, dann würde ich mir wünschen, dass er die Partei von sich aus verlässt“, sagte Engholm. Die SPD-Spitze ist mittlerweile entschlossen, Thilo Sarrazin aus der Partei auszuschließen. Das Verfahren muss aber noch einige Instanzen durchlaufen. Eine Frist für die Beendigung des Prozesses gibt es nicht. Thilo Sarrazin hatte nach erheblichem öffentlichen Druck in der vergangenen Woche seinen freiwilligen Rücktritt als Vorstandsmitglied der Bundesbank erklärt. Der ehemalige Finanzsenator von Berlin sorgt derzeit mit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ für kontroverse Diskussionen.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 13.09.2010 um 19:34 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Gesellschaft, Leute, Proteste übertragen.

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