Ex-CDU-Generalsekretär Hintze für Präimplantationsdiagnostik

Im Streit um Erbgut-Tests nach einer künstlichen Befruchtung hat sich der frühere CDU-Generalsekretär Peter Hintze klar gegen das von Parteichefin Angela Merkel befürwortete Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen. „Das wäre aus meiner Sicht ein Verstoß gegen die Menschenwürde der betroffenen Frauen“, sagte der Chef der NRW-Landesgruppe im Bundestag unmittelbar vor dem CDU-Bundesparteitag der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Paaren, die mit schweren genetischen Vorbelastungen in der Familie zu kämpfen hätten, „bei denen etwa eine qualvolle Totgeburt droht“, könne durch PID „schweres menschliches Leid erspart werden“.

Die Sorge, dass durch PID die Tür zum Designer-Baby aufgemacht werde, teilt der ehemalige evangelische Pfarrer Hintze nicht. „Dieser Begriff ist abwegig, absurd und fern jeder Lebenswirklichkeit“, sagte er. Die Abgrenzung, ob eine befruchtete Eizelle in den Mutterleib eingepflanzt werden soll oder nicht, gelinge in der Praxis `überall auf der Welt sehr verantwortungsvoll. Warum sollte das bei uns anders sein?“ Hintze rät dem Gesetzgeber, dem Spruch des Bundesgerichtshofes zu folgen, der PID im Sommer in engen Grenzen für zulässig erklärt hat; etwa „um schwere genetische Schäden“ zu verhindern. In Einzelfällen, so Hintze, soll die Zulassung der PID an das Votum einer Ethik-Kommission gebunden werden.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 12.11.2010 um 15:39 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Wissenschaft übertragen.

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