Erzbischof Zollitsch räumt Versagen im Umgang mit Missbrauch ein

Der katholische Erzbischof Robert Zollitsch hat Fehler seiner Kirche beim Umgang mit Missbrauchsfällen eingeräumt. „Wir wissen, dass wir versagt haben“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Montag zum Auftakt der viertägigen Herbst-Vollversammlung in Fulda. „Wir haben Opfern zu wenig zugehört, Fehler falsch beurteilt, und unser Handeln, wie andere auch, oft zu sehr darauf ausgerichtet, dass das Ansehen der eigenen Institution, der Kirche, gewahrt bleibe“, so Zollitsch weiter.

Die insgesamt 67 deutschen Bischöfe und Weihbischöfe wollen auf ihrem Treffen auch über die finanzielle Entschädigung von Missbrauchsopfern beraten. Konkrete Zahlen für Entschädigungen wollte Zollitsch am Montag jedoch nicht nennen. Die von Opfervertretern geforderten 83.000 Euro Entschädigung pro Person wies Zollitsch als „schlecht vorstellbar“ zurück. Laut dem Erzbischof solle es bei den bis Donnerstag dauernden Beratungen vielmehr um die Suche nach einem „Weg nach vorne“ und um die Frage gehen, wie Missbrauch in Zukunft verhindert werden könne.

Diese Meldung aus Fulda wurde am 21.09.2010 um 08:36 Uhr mit den Stichworten DEU, Religion, Sexualstraftaten übertragen.

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